Wie wir in Konfliktsituationen ruhig bleiben können
- Hannah Varga

- 4. Feb.
- 2 Min. Lesezeit
Konflikte am Arbeitsplatz sind eine Herausforderung - vor allem, weil sie meistens mit Menschen entstehen, denen wir normalerweise täglich begegnen. Dennoch lassen sich Konflikte nicht immer vermeiden. Wie können wir in Konfliktsituationen ruhig und klar bleiben und nicht in impulsive Reaktionen verfallen, die die weitere Zusammenarbeit erschweren?
Hier sind drei Anregungen, die helfen können:
1. Den eigenen Konfliktmodus verstehen: Fight, Flight, Freeze oder Fawn
Jeder Mensch reagiert instinktiv anders auf Konflikte. Manche gehen in den Angriff über (Fight), andere versuchen, der Situation aus dem Weg zu gehen (Flight), und wieder andere erstarren und wissen nicht, wie sie reagieren sollen (Freeze). Es gibt jedoch noch einen weiteren Konfliktmodus: Fawn. Menschen, die diesen Modus verwenden, tendieren dazu, Konflikte durch übermäßige Anpassung oder das Bemühen, die Harmonie zu bewahren.
Es lohnt sich, diesen eigenen „Default-Modus“ zu erkennen: Wie reagiere ich typischerweise in hitzigen Gesprächen? Sobald wir unsere unbewussten Muster verstehen, können wir bewusst gegensteuern und gezielt einen ruhigeren Umgang mit Konflikten finden.
2. Den Körper nutzen: „State Building“ als Werkzeug
Unser Körper reagiert auf Stress oft mit einer veränderten Haltung – wir atmen flacher, ziehen die Schultern hoch oder machen uns klein. Dies verstärkt das Gefühl von Unsicherheit oder Bedrohung. Hier kann State Building helfen. Dies geht so:
Bewusst tief ein- und ausatmen – das signalisiert dem Körper, dass keine unmittelbare Gefahr besteht.
Die Haltung verändern – Schultern zurück, fester Stand, gerader Rücken, Kopf anheben.
Körperspannung regulieren – bewusst entspannen, anstatt sich in den Stress zu verkrampfen.
Schon kleine körperliche Anpassungen können unser emotionales Erleben positiv beeinflussen und helfen, einen klaren Kopf zu bewahren. Aber dies muss geübt werden, damit es in plötzlichen Konfliktsituationen automatisch funktioniert.
3. Akzeptieren, dass es verschiedene Meinungen geben kann
Nicht jeder Konflikt muss sofort gelöst werden. Gerade in Zeiten polarisierten Denkens ist es wichtig, Meinungsverschiedenheiten auch einmal stehen lassen zu können. Ein Gespräch, das nicht zwanghaft zu einer Einigung führen muss, nimmt den Druck aus der Situation. Ein einfacher Satz wie „Ich verstehe deine Perspektive, ich sehe es anders – und das ist okay“ kann helfen, hitzige Debatten zu entschärfen.



